Morgens versuchen wir mit unserem letzten argentinischen Geld ein bisschen Proviant zu bekommen aber kurioserweise haben nur die Metzgereien offen.
Bei der Streckenplanung spielt uns die Routingsoftware von Google einen Faschingsscherz (verkleidet als KI😉)
Lt Google ist unsere Strecke wegen Waldbränden gesperrt. Stimmt natürlich nicht, es gab Streckensperrungen, aber alle liegen hinter uns und sind einige Tage her.
Es geht auf der 259 Richtung Chile. Ausgesichildert ist nur Los Cipreses. Die Argentinier ignorieren Chile, weshalb es keine Hinweisschilder dorthin gibt. Die Straße ist in sehr üblen Zustand, eine Mischung aus Bachbett und Waschbrett. Das Bankett ist so weich, dass der ein oder andere dort nicht mehr heraus kommt. Ein Motorradfahrer fährt versehentlich hinein, fällt um und hat dann ganz schön zu kämpfen.
Zusätzlich bläst uns ein heftiger Fönsturm (50km/h) entgegen. Obwohl es eigentlich bergab geht müssen wir kräftig treten. Los Cipreses ist dann eine Ansammlung von 5 Häusern - aber freiem WLAN.
Wir essen hier unser noch verschlossenes Nutella-Glas komplett auf, da man ja keine Lebensmittel mit nach Chile nehmen darf.
....Nutella-Glas ist übertrieben. Gläschen. Es waren nur 140g, größere Einheiten gibt es hier nicht. Dafür sind die Warnhinweise vor dem Gift umso größer. Irgendwann bekommt Nutella einen Beipackzettel. Auf Honig, der aus reinem Zucker besteht, steht übrigens nichts von EXCESO EN AZUCAR.
Einen km vor der Grenze (km39) kommt ein Campingplatz La Balsa, wir fahren hinein weil es auf Campingplätzen meist etwas zu kaufen gibt. Wir legen der Dame unsere letzten 7600 Peseten hin und sie macht uns dafür 2 Milchkaffee und zwei tolle Schinken-Käse-Sandwiches. Der Platz wäre super und hat sogar einen Swimmingpool. Empfehung!
Wir kämpfen weiter gegen den Fönsturm an , der sogar das Flusswasser bergauf peitscht. Die Grenzformalitäten sind schnell erledigt und wie 2017 tragen wir bei "woher" wieder fälschlicherweise Germany statt Argentinien ein 😀
Von den Argentiniern bekommt man keinen Ausreisestempel und wir stellen entsetzt fest, dass wir nicht einmal einen Einreisestempel hatten. Alles wird nur noch elektronisch erfasst.
Ab der chilenischen Grenze beginnt feinster Teer.
Wir kommen in Futaleufu an und es beginnt zu regnen - typisch. Wir gönnen uns das Hotel Antigua Casona, direkt am zentralen Ortsplatz. Gute Wahl!
Tolles Haus , italienische Kneipe. Der Regen war nach 10min vorbei.
Hier die chilenische Interpretation von Antipasti:
Heute: 50km, 45 Höhenmeter 0
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