Donnerstag, 22. Februar 2024

Lago Ranco - Llifen




Heute Morgen gab es kurz Aufregung, der riesige Angus-Bulle auf dem Nachbargrundstück war ausgebrochen. Der war gestern Abend schon so agro, dass ich mich nicht mal getraut habe ihn zu fotografieren. Dann wurde eine Herde Kühe an seinem Gehege auf unserer Straße entlang getrieben und er rannte röhrend bis zum Zaun. Heute Morgen gab es für ihn  kein Halten mehr. Er war so auf Testo, dass er mit den Hörnern eine Reihe Stacheldraht abriss und sich dann durch die anderen vier Reihen hindurch zwängte, wie durch einen Vorhang. Dann lief er vor unserer Cabana auf und ab um den Weg zu den Damen zu finden. Habe  sicherheitshalber unseren Vermieter verständigt. Bis der ankam, war der Eros schon irgendwo in den Bergen verschwunden. 


Es ging weiter auf der Kuchen-Ralley 😉 Hier der bisher beste Blaubeerkuchen  in Llifen. Wir fahren weiter am Ufer des Lago Ranco auf einer relativ hügeligen Strecke und knacken heute die 20.000 Höhenmetermarke. Kurz vor dem kleinen Lago Verde ist die Straße so steil und kurvig, dass sie mit einem Tartan-Belag rutschfest gemacht wurde. 17 - 19 Prozent Steilung auf einem knappen Kilometer. Da stottern einige Kleinwagen nur noch hoch.


Unterwegs passiert man teils Weideland, teils steile Basaltfelsen an denen Unmengen riesiger Brombeeren gerade vollreif sind. Leider kann man nicht ständig halten 😉 


Für einen schönen Wasserfall hält man doch mal kurz (Salto Nilahue).


Unter den Brücken rauschen meist auch tolle Flüsse durch enge Basaltschluchten. Gestern gab es einige Brücken mit richtig tiefen Canyons, leider war das Licht zu schlecht. Heute hat sich der Himmel aufgelockert und wir bekamen doch noch 23 Grad.


Unser Ziel ist Llifen von wo es lt. Südamerika-Bike-Führer eine Alternativstrecke um die Vulkane Coshuenco und Mocho am Rio Blanco entlang hinauf nach Puerto Fuy geben soll. Auf der Copec-Karte ist diese Straße mit Sperrbalken versehen, in den meisten Navi-Karten ist sie nicht einmal mehr verzeichnet. Teilweise nur als Pfad. In der Touristeninfo erklärt uns der Mitarbeiter, dass diese Verbindung nicht existiert. Komisch. Da ist der Reiseführer wohl mit dem Finger auf der Landkarte entstanden. Das gesamte Areal wurde zum Biosphären-Reservat für kalten Regenwald erklärt. Auf Insta gibt es Bilder von MtB-Rennen im Schutzgebiet, weshalb es doch sein könnte, dass man diese Piste fahren kann. Denn genau der Rio Blanco ist vom Reservat ausgeschlossen.


Wir bleiben zwei Nächte am sehr schönen Lago Ranco mit seinen vielen Inseln dessen Umgebung ein bisschen an Nordvietnam erinnert  und werden die Strecke bis zum Reservat Huilo-Huilo erkunden. Vielleicht kommt man ja doch durch. 


Heute 52km, 655 Höhenmeter





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 Hier nun die GPS-Daten unserer Tour: https://www.outdooractive.com/de/route/radtour/cautin/chile-argentinien-radtour-2024/288777584/