Der Supermarkt in Malalcahuella hatte gestern übrigens Stromausfall. Die Kassen gingen nicht mehr auf. Scanner und Obstwaage waren natürlich auch tot. Ein Mädel rannte durch den Laden, fotografierte alles was man im Wagen hatte und dann den passenden Preis aus dem Regal dazu, damit die Kassierin alles per Hand zusammenrechnen konnte. Alles mit einer Ruhe, in Deutschland hätte es Beschwerden gegeben. Dazu lief aus dem Bluetooth-Lautsprecher Modern Talking "Cherry Cherry Lady "....
An den Flechten sieht man, dass es hier eigentlich öffters regnet. Seit Wochen ist es hier heiß und trocken. Heute sollen es 34 Grad werden. Unser Ziel war eigentlich die Strecke über den Parce National Larca, auf dem Monkey Puzzle Trail. Leider hat der Park montags geschlossen. So hat er uns eine Entscheidung abgenommen, da es die kommende Woche noch bis zu 38 Grad werden sollen und Strecken ohne Wasserversorgung dann viel zu riskant wären. Außerdem toben die ersten Waldbrände im Park.
Wir waren zunächst alleine auf dem Campingplatz. Mitten in der Nacht kam dann doch noch ein Pärchen, 23:30 Latenight Check-in. Incl. Strom 13 €
Wir biegen also statt auf die R-785 auf die R-89 Richtung Lonquimay ab. Eine tolle, glatte Strecke und man ist fast alleine unterwegs bis auf 1660m hoch zum Pass. Am Beginn gibt es noch einige kleine Restaurants, sie sind aber alle nur auf die Wintersaison ausgelegt und geschlossen.
Die Aukarienwälder sind herrlich, der Schatten tut uns gut. Wir haben 3 Liter extra Wasser mitgenommen. Reicht gerade so. Zur Not gäbe es aber immer wieder kleine Bäche sogar ganz oben bekäme man noch Wasser.
Was wie ein rauchender Vulkan aussieht sind die Qualmwolken von Waldbränden nördlich des Lonquimay-Vulkans. Gut dass wir nicht dorthin gefahren sind. Die Löschhubschrauber sind ständig unterwegs. Die Brände wurden gestern durch Blitze aus trockenen Gewittern (ohne Regen) ausgelöst.
Oben am Pass wohnt eine Mapuche-Familie in ärmlichsten Verhältnissen. Die kleine Tochter hält ständig Ausschau nach Autos, wenn eines kommt rennt die Mutter vom Herd im Wohnhaus zu ihrem zusammengezimmerten Verkaufsstand und hält Tortillas in den Staub der vorbeifahrenden Autos. Wir sitzen längere Zeit hier oben, es hält kein einziges Auto an.
Vielleicht, weil man auch das Schild "Tortillas" nicht wirklich lesen kann.
Andere haben schon mal ein tolles Schild aber die Kneipe dazu ist dann genauso wenig überzeugend. 😉
Die Stecke bergab ist wieder heftig steil, sandig und voller Waschbrett so dass irgendwann sogar die Bremsen an ihre Grenzen kommen.
Wir gehen unten in Lonquimay in die Eisdiele La Mamanita und gönnen uns erst mal einige kühle Getränke bei 34 Grad.
Irgendwie ist man hier wohl mehr auf Wintersaison ausglegt.
Wir gönnen uns eine Übernachtung in der Lonquimay Cerveseria and Lodge. Eine kleine Brauerei mit Zimmern und toller Kneipe. Das Bier haben wir die letzten Tage ja schon kennen gelernt. Wir sind die einzigen Gäste. Jedes Zimmer hat einen Biernamen.
Heute 31km, 739 Höhenmeter, 3,3 Stunden
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