Leider hat uns die Schnarch-Challenge der Nachbarn die Nachtruhe gekostet. Garniert mit Spezialisten die um Mitternacht ankommen und dann ihr Luftbett mit dem Kompressor aufpumpen.
Kaum ist man aus Ensenada raus, wird es ruhig. Wir fahren auf der U-55-V um das östliche Ufer des Lago Llanquihue herum. Die Straße hat weiterhin einen Fahrradstreifen und geht ein paar Km durch den Nationalpark Vicente Perez Rosales. Die Schopfkarakas suchen entlang der Straße nach kleinen Reptilien.
Der "Radweg" geht auf einer ziemlich hügeligen Strecke bis Las Cascadas (20km), mit ein paar kleinen Läden und einem Café. Nach unserem Einkauf hat es sich eine Katze auf Kerstins Lenkertasche gemütlich gemacht.
Wir biegen auf die U-981-T ab, die zu unserer Überraschung geteert ist. Lt. Südamerika-Bike-Führer noch eine Schotterstrecke. Das macht es noch einfacher, denn ab hier ist die Strecke pfeilgerade und wir haben nun Rückenwind von Süden.
Man hat noch Mal einen tollen Blick zurück auf den Osorno.
1km nach der Abzweigung kommt sogar noch ein kleines Café "Interlagos", wobei die Bezeichnung meist zuviel verspricht. Tatsächlich bestehen hier Cafès aus dem stolzen Besitz eines einfachen Vollautomaten. Dazu ein Kühlschrank mit drei Kuchen. Fertig ist das "Cafè" 😉 Die Dame hier verkauft zusätzlich noch selbst eingedosten Lachs mit einem ziemlich martialischen Adlerlogo. Verhungern muss man hier nie entlang der weiten Strecken. Jeder verkauft was er produziert: Honig, Käse, Schinken und viel Marmelade. Dazu werden meist Getränke angeboten. Ideal für Radler.
Entlang der schnurgeraden U981, deren Ende man schon aus 10km Entfernung sieht, gibt es Mäharbeiten und wir überholen einen Typ auf einem Aufsitzrasenmäher der hier im Schneckentempo unterwegs ist. Wie lange der wohl braucht? Wir brauchten 4,5 Stunden für die ersten 65km bis zum Lago Rupanco. Die einzige Stelle, die iOverlander an diesem touristisch nicht erschlossenen See ausweist war leider schon mit drei "Explorern" besetzt. Die Autos parken brav am Parkplatz daneben, die Wohnmobile fahren um die Absperrung herum...schlimm.
Also nehmen wir uns die letzten 17km auch noch vor. Es geht noch Mal ein schönes Stück hoch bis oben ein kleine Comida Rapido El Paso kommt. Der Chef preist seinen "deutschen" Kuchen an, also nehme ich einen. Sieht aus wie eine Pizza und ist laut Wirtin mit viel Crema gemacht. Wahrscheinlich ist er deswegen so labrich 😉
Einen deutschen Kuchen ist man wohl mit Messer und Gabel. 😀
Geschafft, wir sind im recht ansprechenden Entre Lagos mit kleinen Kneipen und Biergärten. Für die nächsten Tage bringt uns das genug Reserven um auch kleinere Schotterstrecken bis Temuco fahren zu können.
Wir übernachten direkt am See wo es zwar keinen direkten Sonnenuntergang gibt aber eine schöne Wolkenstimmung über den Vulkan Puyehue (1896m). Die Berge sind leider in Wolken, weil sich ab Morgen das Wetter ändert.
Heute: 76km, 810 Höhenmeter
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